Profil

Lisa Eisenberg
Verteidung bestanden! :)
Lebenslauf
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Ausbildung
Freihof-Gymnasium Göppingen
Universität Ulm
Universität des Saarlandes
Universität Tübingen
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Qualifikationen:
Bachelor in Mathematische Biometrie
Master in Mathematik (mit Nebenfach Informatik)
Promotion in der Bioinformatik (fast fertig)
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Berufliche Stationen
Institut für Stochastik
(Universität Ulm)Max Planck Institut für Informatik
(Saarbrücken)Institut für Methoden der Medizininformatik
(Universität Tübingen) -
Derzeitiger Job
Wissenschaftlerin für maschinelles Lernen
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Arbeitgeber*in:
Immatics Biotechnologies
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Was mache ich in der Wissenschaft am liebsten: Mit Wissenschaftler*Innen aus anderen Fachrichtungen zusammenarbeiten
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Über mich: Hi! Ich bin Lisa und arbeite als Wissenschaftlerin bei Immatics, einer Firma, die Immuntherapien gegen Krebs entwickelt. In der Bioinformatik-Abteilung verwende ich statistische Methoden und maschinelles Lernen, um aus großen biologischen Datensätzen die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen. Dabei arbeite ich viel mit anderen Wissenschaftler*Innen aus der Biologie oder Biochemie zusammen, was ich sehr genieße.
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Ich wohne seit 5 Jahren zusammen mit meinem Mann Jan in Tübingen, in einer kleinen Wohnung mit einem großen Balkon und einer tollen Aussicht. Seit gut einem Jahr arbeite ich bei Immatics, vorher war ich Doktorandin in der Medizininformatik an der Uni Tübingen. Für den Abschluss meiner Promotion fehlt mir noch die Verteidigung (das ist die mündliche Abschlussprüfung) und die ist für den 18.11. geplant – ihr seid also fast live dabei. 😉
In meiner Freizeit gehe ich gern klettern oder bouldern, spiele Klavier oder lese Fantasy-Romane. Ich habe keine Haustiere, hätte aber gern eine Katze, wenn ich mal eine passendere Wohnung habe. Jan und ich sind beide gern draußen, zum Wandern, Tauchen oder für Höhlentouren. Wir mögen beide gutes Essen, aber Jan kocht besser als ich, am liebsten backt er richtig gute Pizza.
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Über meine Arbeit: Ich analysiere Daten von biologischen Experimenten für die Entwicklung von Immuntherapien gegen Krebs. Dabei trainiere ich Modelle, um wichtige Zusammenhänge aufzudecken oder Vorhersagen für zukünftige Experimente zu treffen.
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Die Grundidee von Immatics ist es, das Immunsystem (genauer gesagt die T-Zellen, das ist eine Gruppe von weißen Blutzellen, die körperfremde Strukturen erkennt) eines Krebspatienten dazu zu bringen, den Krebs zu bekämpfen. Dafür macht Immatics viele biologische Experimente – einerseits um die richtigen Angriffsziele zu finden, die es auf Krebszellen aber nicht auf normalen Zellen gibt, und andererseits um die passenden T-Zell-Rezeptoren (sozusagen die „Waffen“) zu entwickeln, mit denen man diese Ziele angreifen kann.
Bei all diesen Experimenten entstehen Daten, die ausgewertet und interpretiert werden müssen. Schon bei einem einzelnen Experiment können diese Daten so kompliziert und unübersichtlich sein, dass man als Mensch direkt nur wenig damit anfangen kann. Es könnten zum Beispiel die Sequenzen von vielen Tausend Proteinen sein, die in einer Gewebeprobe gefunden wurden. Oder die geschätzte Menge von mRNA-Molekülen, die von jedem unserer ca. 60,000 Gene gefunden wurden (Genexpressionsdaten). Hier kommt die Bioinformatik ins Spiel. Wir verarbeiten diese Daten, machen uns Gedanken ob sie über Experimente hinweg vergleichbar sind oder normalisiert werden müssen, stellen sie in Grafiken dar und bereiten sie so auf, dass Menschen Schlussfolgerungen daraus ziehen können.
Mein Spezialgebiet dabei sind statistische Methoden und maschinelles Lernen. In beiden Fällen versuche ich im Prinzip, Zusammenhänge in unseren Daten in einem Modell mathematisch zu beschreiben. Solche Modelle werden mit vielen Beispiel-Datenpunkten trainiert und können helfen, die Zusammenhänge besser zu verstehen, oder sie können Vorhersagen darüber treffen, wie zukünftige Datenpunkte aussehen. So können wir zum Beispiel manche Schritte in der Auswertung unserer Experimente automatisieren. Oder wir können versuchen, mit meinen Modellen biologische Fragestellungen zu beantworten, z.B.: Welche Gene haben Einfluss darauf, ob eines unserer Angriffsziele auf einer Krebszelle vorhanden ist oder nicht? Welche Teile eines T-Zell-Rezeptors haben Einfluss darauf, ob er auf einer Zelle funktioniert?
Bevor ich bei Immatics angefangen habe, habe ich in meiner Promotion an robusten Methoden des maschinellen Lernens geforscht. Robust heißt, dass die Modelle auch dann noch funktionieren sollen, wenn die Bedingungen nicht ideal sind – wenn man z.B. nicht so viele Datenpunkte hat wie man gerne hätte oder wenn man sie auf Daten anwenden möchte, die ein bisschen anders sind als die Daten, die man beim Erstellen der Modelle zur Verfügung hatte, weil sie z.B. aus einem anderen Gewebetyp kommen oder mit einem anderen Gerät gemessen wurden.
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So sieht ein typischer Tag von mir aus: Ich fahre mit dem Fahrrad ins Büro, mache mir eine Tasse Tee und lege los. Meistens programmiere ich etwas für meine Analysen und Modelle oder diskutiere die Ergebnisse mit meinen Kolleg*Innen. Mittagspause mache ich mit dem Bioinformatik-Team, dabei reden wir über alles außer Arbeit. ;) Zum Nachtisch gibt es Kuchen, den irgendjemand mitgebracht hat, und wir spielen 2-3 Runden Tischkicker.
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Ich arbeite immer an mehreren Projekten, die sich ein bisschen abwechseln. Wenn ich eine Analyse mache oder ein Modell trainiere, programmiere ich viel. Ich extrahiere z.B. mit einem Skript Daten aus unseren Datenbanken und schreibe Code in der Programmiersprache Python, um die Daten auszuwerten, Modelle zu optimieren oder Vorhersagen für neue Datenpunkte zu treffen.
Aber es ist auch ein großer Teil meiner Arbeit, mit anderen über das was ich programmiere zu reden. Wir diskutieren neue Ideen, klären was für Fragen wir beantworten wollen oder welche Vorhersagemodelle uns helfen würden. Wenn es nötig ist, werden manchmal extra neue Experimente gemacht, um Daten für meine Modelle zu bekommen. Dann ist es hilfreich, schon von Anfang an bei der Planung der Experimente dabei zu sein. An anderen Tagen lese ich viel, um einen Überblick zu bekommen was andere Wissenschaftler*Innen schon zu meinem Thema gemacht haben und ob es vielleicht schon Modelle gibt, die wir direkt nutzen können. Zu meiner Arbeit gehört auch, dass ich in einer Art Protokollbuch genau beschreibe was ich gemacht habe und was meine Schlussfolgerungen sind, damit das auch später noch für andere nachvollziehbar ist.
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Wenn ich das Preisgeld von 500 € gewinnen würde, dann würde ich damit folgendes Projekt in der Wissenschaftskommunikation umsetzen oder unterstützen: Ich würde versuchen, damit ein Projekt für Schüler*Innen bei Immatics zu organisieren. Vielleicht könnten wir manche von euch zu uns nach Tübingen einladen und euch unsere Labore zeigen. Oder wir könnten an eine Schule kommen und euch mehr über unsere Forschung erzählen.
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Mein Interview
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Wie würdest du dich in drei Sätzen oder in drei Worten beschreiben?
Klein, neugierig, meistens schlau.
Was oder wer hat dich dazu inspiriert deinen Beruf oder dein Forschungsthema zu wählen?
Am Anfang hat mich glaube ich gereizt, dass wenige Frauen Mathematik und Informatik studiert haben, es hat sich wie etwas besonderes angefühlt. :D Mein genaues Thema habe ich erst mit der Zeit gefunden, wahrscheinlich bei einer Sommerschule zum Thema Bioinformatik in der Immunologie. Eine Sommerschule sind mehrere Tage mit einer Mischung aus Vorträgen und spaßigem Nebenprogramm, wo Wissenschaftler*Innen von verschiedenen Universitäten mehr zu einem bestimmten Thema lernen.
Wer ist dein*e Lieblingswissenschaftler*in?
Aleksandra Walczak, weil es mich beeindruckt hat wie sie das Immunsystem mit statistischen Methoden modelliert.
Wenn du deinen jetztigen Job nicht machen würdest, was würdest du stattdessen machen?
Mein Plan B war immer, ein Café aufzumachen, weil ich die gemügliche Atmosphäre und den Geruch von Kaffee so mag. :)
Was ist dein Lieblingsessen?
Curry in verschiedenen Varianten, mit Kokosmilch, mit Kürbis oder mit Kichererbsen und Mango.
Was macht dir am meisten Spaß?
Abenteuer draußen, ich war z.B. im Sommer mit Neoprenanzug in der Falkensteiner Höhle, das war ziemlich cool. :)
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Meine Kommentare
Können sie einen Roboter bauen oder programmieren? (1 kommentare)