• Frage: Warum bis du Wissenschaftler?

    Frage gestellt desk19ant am 14 Nov 2022. Diese Frage wurde auch von kyak19ant gestellt.
    • Foto: Karsten Weber

      Karsten Weber Beantwortet am 14 Nov 2022:


      Ich bin über Umwege zru Wissenschaft gekommen; ich habe zunächst eine Berufsausbildung durchlaufen (im IT-Bereich) und dann einige Jahre in der Industrie gearbeitet. Irgendwann dachte ich, dass ich mehr über die wissenschaftlichen Hintergründe dessen, was ich tue, wissen möchte und habe dann Philosophie als Hauptfach sowie Informatik und Soziologie als Nebenfächer studiert. Irgendwie ging es dann weiter. Jetzt bin ich Professor. Warum mache ich es? Weil es der spannendste Beruf ist, den ich mir vorstellen kann. Es macht außerdem sehr viel Spaß zu lehren; auch die Arbeit mit anderen Kolleg*innen, manchmal in vielen verschiedenen Ländern, ist sehr bereichernd.

    • Foto: Marc Hauer

      Marc Hauer Beantwortet am 14 Nov 2022: last edited 14 Nov 2022 3:11 pm


      Seit dem verstärkten Aufkommen von KI Systemen gab es immer wieder Vorfälle bei denen einzelne Menschen, ganze gesellschaftliche Gruppen oder sogar die Gesellschaft als Ganzes Schaden genommen hat. Mir ist das Anfang der Oberstufe ca. bewusst geworden. Bei ganz vielen dieser Fälle dachte ich (bzw. so ziemlich jeder) das wäre besser gegangen, das hätte man vermeiden können. Wenn man nicht selbst drin steckt und erlebt, wie diese Prozesse ablaufen, wirkt vieles einfacher und offensichtlicher als es in der Praxis ist.

      Während meiner Zeit als Softwareentwickler habe ich dann festgestellt, dass sich die Theorie aus dem Studium nur eingeschränkt in die Praxis überführen lässt. Im KI Kontext hat es mich irgendwann so sehr gestört, dass ich einen Beitrag leisten wollte, die Dinge besser zu machen.

      Aber wenn ich ehrlich bin, war ich schon als Kind Wissenschaftler. Ich wollte immer verstehen wieso Dinge sind wie sie sind. Warum sie nicht anders sind und wie man sie besser machen könnte. Jeder kennt diese Momente als Kind, wenn Eltern über Politiker, Chefs, Nachbarn, oder sonst wen fluchen. Schnell wird die Seite die man nicht kennt als dumm abgestempelt oder unfähig. Meistens liegt das aber nur daran, dass man einfach nicht weiß, oder versteht, warum die Menschen tun was sie tun und wie sie dabei von den Systemen deren Teil sie sind beeinflusst werden. Mir kam es seltsam vor, dass so viele Leute dumm oder unfähig sein sollen und nicht selten hat sich herausgestellt, dass die Leute in ihrer jeweiligen Situation einfach das sinnvollste oder zumindest naheliegenste gemacht haben. Man hatte nur nicht alles notwendig Wissen um das verstehen zu können.

      Ich glaube dieser Drang, Dinge verstehen zu wollen um die Welt mit diesem Wissen besser zu machen, macht einen Wissenschaftler aus, nur dass nich jeder aus diesem Drang einen Beruf macht.

      Meine Antwort also warum ich Wissenschaftler bin: Weil mein Papa immer über die doofen Politiker geklagt hat.

    • Foto: Elisabeth Pachl

      Elisabeth Pachl Beantwortet am 14 Nov 2022:


      Ich habe in der Oberstude ein Praktikum in einem Labor eines Krankeshauses gemacht und dabei gesehen, dass die Leute gehetzt von A nach B rennen, um das Blut z.B. von Patienten so schnell wie möglich zu analysieren, damit die Ärtze so schnell wie möglich Antworten bekommen. Das fand ich super spannend. Hab aber auch gemerkt, dass es einfach zu wenig Leute für die anfallende Arbeit gibt. Daraufhin hab ich mich super stark für das WARUM interessiert und für Wege wie man es besser machen könnte. Gibt es wege wie man Laborrobotik besser machen kann? Gibt es Wege um Laborrobotik intelligenter zu machen.

      Mein Weg hat mich dann über Umwege zu meinem Bioinformatik Studium gebracht. Ich dachte erst, dass Gesundheitswissenschaften mein Ding wäre…hab das Studium allerdings schnell abgebrochen, da ich gemerkt habe, dass mir das zu wenig praxisorientiert ist.

      Für mich „Wissenschaftler sein“ eine Frage, die ich genauso beantworte, wie die Frage „warum hast du blaue Augen“? Es ist einfach ein Charakterzug von mir! Ich bin genauso neugierig (was hilfreich ist für einen Wissenschaftler), wie ich blaue Augen habe. Für mich bedeutet Wissenschaft meinem inneren neugierigen Ich die Möglichkeit Antworten zu finden. Was als Kind verboten war (wie z.B. durch das Schlüsseloch im Wohnzimmer gucken an Weihnachten um zu sehen ob schon Geschenke unter dem Weihnachtsbaum liegen oder nicht), ist jetzt erlaubt und sogar erwünscht. Und das Gefühl ist super!

    • Foto: Kerstin Rau

      Kerstin Rau Beantwortet am 14 Nov 2022:


      Ich habe schon immer sehr viele Fragen gestellt und wollte möglichst viel über die Welt wissen. Als ich dann angefangen habe zu studieren, ist mir auf gefallen, wieviele Sachen noch unerforscht sind. Außerdem ist der Arbeitsalltag so abwechslungsreich und man hat sehr viele Möglichkeiten sich mit anderen Wissenschaftlern auszutauschen und Ideen zu entwickeln. Für mich ist auch Wissen das Gut, welches wir an jeden weitergeben können und sollten.

    • Foto: Matthias Kettemann

      Matthias Kettemann Beantwortet am 14 Nov 2022:


      Ich war immer schon daran interessiert, wie die Welt funktioniert; wo wir herkommen, wie wir leben, was wir hoffen, wie man Zukünfte gestalten kann. Zuerst wollte ich Archäologe werden, dann Journalist, schließlich bin ich beim Recht gelandet, weil ich der Meinung bin, dass man viel verändern kann, wenn man weiß, wie Regeln gemacht und angewandt werden. Ich wollte unabhängig sein und nicht im Interesse Einzelner auftreten (und auftreten müssen, um meine Rechnungen zu bezahlen). Ich bin jetzt als Rechtswissenschaftler Anwalt des öffentlichen Interesses an guten Regeln für eine bessere Zukunft.

    • Foto: Clara Vetter

      Clara Vetter Beantwortet am 15 Nov 2022:


      Ich hab mich dazu entschieden, weil es mir erlaubt an spannenden Themen zu arbeiten, die mich selber interessieren. Außerdem bietet mir die Wissenschaft die Möglichkeit, durchgehend neue Dinge zu lernen, was mir auch großen Spaß macht. Außerdem trifft man so viele motivierte Menschen, die sich für ähnliche Themen interessieren und mit denen man sich austauschen und zusammenarbeiten kann.

      Ein weiterer Grund ist, dass ich durch diesen Job die Möglichkeit habe, mich weiterzubilden, um dann später für andere Jobs qualifiziert zu sein.

    • Foto: Daniel Lukats

      Daniel Lukats Beantwortet am 15 Nov 2022:


      Ich habe im Studium immer wieder festgestellt, dass ich genau verstehen will, warum etwas so ist, wie es ist. Als Wissenschaftler ist das jetzt mein Beruf: Wenn ich etwas interessantes sehe, kann ich immer weiter Fragen stellen wie:
      – „Warum ist das so?“
      – „Wie kann man dieses Problem lösen?“
      Wenn ich dann feststelle, dass niemand die Antwort auf diese Fragen kennt, kann ich mir selbst den Kopf darüber zerbrechen.

      Darüber hinaus macht es echt viel Spaß mit Leuten aus anderen Fachgebieten zu sprechen, die sich ebenfalls für ihre Forschung begeistern können.

    • Foto: Lisa Eisenberg

      Lisa Eisenberg Beantwortet am 15 Nov 2022:


      Weil ich neugierig bin. Es macht mir Spaß, an Themen zu arbeiten, die neu und spannend sind und mich wirklich interessieren. Außerdem beantworte ich gerne Fragen mit Daten. Daten sind aus meiner Sicht die Basis von Wissenschaft – vorher gibt es Hypothesen, also Vermutungen, aber nur mit Daten können diese Vermutungen bestätigt oder widerlegt werden. Und mit Methoden des maschinellen Lernens kann ich meinen Teil dazu beitragen, so viel Information und Nutzen wie möglich aus großen Datensätzen zu ziehen. Das ist etwas, worin ich einen Sinn sehe, und wofür ich gerne meine Zeit und Energie einsetze.

    • Foto: Isabelle Kien

      Isabelle Kien Beantwortet am 16 Nov 2022:


      Ich bin schon seit ich klein bin ein riesen Fan von Science-Fiction-Filmen. daraus ist ziemlich schnell eine Begeisterung für Technik und Fortschritt geworden. Im Studium habe ich dann erst einmal andere Arbeitsumgebungen kennengelernt und schnell gemerkt, dass meine Sci-Fi inspirierten Ideen oft auf Grenzen stoßen. Durch Zufall bin ich dann ist ein Forschungsprojekt gerutscht, um meine Masterarbeit zu schreiben. das Tolle an der Wissenschaft ist, dass keine Idee zu fantastisch ist, um sie nicht auszuprobieren. Es macht gar nichts, wenn man scheitert, oder Dinge nicht funktionieren ; ganz im Gegenteil sogar. Es geht in der Wissenschaft immer um Fakten und Objektivität. Das hat mir so gut gefallen, dass ich dabei geblieben bin.

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