Profil

Forschung in der Informatikdidaktik

Wir sind ein relativ kleines Forschungsfeld. Fachdidaktik ist ein Teil des Lehramtstudiums. Nur wenige interessieren sich nach dem Studium für die Forschung in der Didaktik, sondern gehen an die Schule. Dazu kommt. dass die Forschung in der Informatikdidaktik nicht ganz so aussieht, wie man sich Forschung vielleicht klassischerweise vorstellt.

Ich stehe nicht mit Kittel im Labor und schreibe komplizierte Formeln an Tafeln. Vielmehr geht es in meinem Feld darum zu verstehen, was Unterricht ausmacht, was man vermitteln sollte und wie eigentlich guter Unterricht aussieht. Dazu stehen wir viel im Austausch mit Lehrkräften und Schülern, aber auch Untereinander. Alle diese Meinungen versuchen wir anschließend zusammenzufassen und ineinander in Beziehung zu setzen. Am Ende entstehen Modelle (zum Beispiel darüber wie man ein bestimmtes Thema besonders gut lernt) die wir dann empirisch überprüfen, indem wir zum Beispiel Daten darüber erheben, wie gut die Schüler gelernt haben 😀

Meine Forschung

Mein Forschungsthema im Speziellen dreht sich um Schülervorstellungen zu KI, genauer dem maschinellen Lernen (ML). Viele Menschen unterschätzen wie viel Einfluss wir auf den ML-Prozess haben. Gleichzeitig haben wir nie eine 100%-ige Kontrolle über KI Entscheidungen, wenn wir unsere KI einmal trainiert haben. Dieses Spannungsfeld ist sehr wichtig zu verstehen und ich interessiere mich dafür, wie man das auch schon in der Schule vermitteln kann. Ich konzipiere daher zur Zeit verschiedene Lehrmethoden und will am Ende vergleichen, bei welcher die Schüler:innen ein realistisches Bild vom „KI-Erstellungsprozess“ haben.

Etwas genauer:

Ich komme am morgen zu meinem Arbeitsplatz in der Uni (das Schöne ist: ich kann mir aussuchen wann). Dann wird der Laptop hochgefahren und Mails und Nachrichten im Arbeitschat gecheckt. Anschließend kommt es sehr darauf an, ob ich in der Lehre eingespannt bin oder nicht. Dann muss ich beispielsweise Seminarsitzungen vorbereiten und Belegarbeiten korrigieren. Da wir auch viel mit Schülern in unserem Schülerlabor (EduInf) arbeiten, erstelle ich oft auch Unterrichtsmaterialien und überleg mir Unterrichtskonzepte. Wie ihr seht, forsche ich nicht den ganzen Tag, sondern habe auch viele Verpflichtungen daneben.

Wenn ich Glück habe und Zeit für meine Forschung bleibt, dann lese ich entweder neue Paper (also Arbeiten von anderen Forschenden), entwerfe Lehrkonzepte, tausche mich mit Kollegen aus oder führe Erhebungen mit Schülern durch. Dann führe ich zum Beispiel Interviews oder werte Unterricht aus, den wir mit einer 360° Kamera aufgenommen haben.